Im Jahre 1989 gründen Berend Veger und Winold van der Putten die Orgelbauwerkstatt Veger & Van der Putten. Vegers Erfahrungen lagen auf dem Gebiet der Klavier- und Cembalo-Restaurierung, Van der Putten erwarb seine Orgelbauerfahrung bei den Orgelbauern Gebrüder Reil in Heerde.
Nach einigen Jahren der Vorbereitung wagt man 1989 die Firmengründung. Die ersten Aufträge, zwei Truhenorgeln, Portative und die Restaurierung der Kabinettorgel der ev. ref. Kirche in Gandersum werden als Auftrag gewonnen.
Der erste Neubau einer Kirchenorgel wird für die reformierte Kirche in Heiligerlee angefertigt (1995). Danach plant und realisiert die Werkstatt eine Orgel für die pädagogische Akademie »de Driestar« in Gouda (1998).
In dem gleichen Jahr zieht der Betrieb aus den zu klein gewordenen Räumen in Winschoten in das frühere Rathaus von Finsterwolde um, ein Gebäude, das auch ausreichend Platz für die anstehenden Aktivitäten bietet.
In den ganzen Jahren seit der Gründung konzentriert man sich neben den Großprojekten auf den Bau von hochwertigen Truhenorgeln, die in der ganzen Welt Absatz finden. Außerdem baut das Team1994 und1998 zwei Hausorgeln, die in New York und Groningen stehen.
1999 verlässt Berend Veger die Firma, die seitdem von Winold von der Putten als Orgelmakerij Van der Putten BV weitergeführt wird.
Den dritten großen Orgelneubau beginnt die »Orgelmakerij Van der Putten BV« dann für die Evangelische Kirchengemeinde Walle, dessen Entwicklung und Ausführung bis zum Jahr 2002 dauert.
Diese Orgel soll so kompromißlos wie möglich im Stil der Zeit um 1650 gebaut werden, die Zeit, als der historische Kirchturm der Kirche in Walle errichtet wurde. Zusammengefasst die Anforderungen: mitteltönig, mit Subsemitonien im Manual, Stimmtonhöhe a' 415 Hz, alles in der historischen Technik der damaligen Orgelbaukunst.
Die Vorgaben machen intensive Recherchen in ganz Europa notwendig. Für dieses Projekt wird eigens eine Gießerei aufgebaut, um das Pfeifenmaterial historisch richtig auf Sand gießen zu können. Hierzu wurde mit GoArt in Göteborg in Schweden und Harm Kirschner (www.orgelbauwerkstatt.de), Orgelbauer in Weener, Deutschland zusammengearbeitet.
Da man auch mit Blasinstrumenten der heutigen Zeit musizieren wollte, also mit Stimmtonhöhe a' 440 Hz, hat man zusätzlich im Chor drei wohltemperierte Register eingebaut.
Die Belegschaft im Jahr 2002 (von links nach rechts)
Herwil van Gelder, Cembalobauer
Ingrid Noack, Orgelbaumeisterin
Bert Meems, Tischler
Willem-Jan Hoevers, Orgelbauer
Reinalt Klein, Orgelbauer
Winold van der Putten, Orgelbauer
Reemt Tuinmann, Auszubildender
Die Orgelbauwerkstatt Orgelmakerij Van der Putten BV hat auch einige größere Restaurierungsaufträge gewonnen. Neben dem schon genannten Gandersum wurden die Orgeln von Zuidlaren und Wirdum in der Provinz Groningen und Neermoor in Ostfriesland restauriert. Daneben wurden an wichtigen historischen Orgeln wie Midwolda (Hinsz) und Noordbroek (Schnitger) Reparaturen und Teilrestaurierungen ausgeführt. Ein ausführliches Werkverzeichnis finden Sie unter http://www.orgelmakerij.nl.
2002 hat Winold van der Putten einen schweren Autounfall, der ihm fast das Leben kostet.
Er kann die Firma nicht weiterführen. Ingrid Noack, langjährige Mitarbeiterin und Orgelbaumeisterin, führt den Betrieb weiter und ist seit 2006 offiziell Direktorin der „Orgelmakerij Van der Putten“, an der jetzt auch die Firma „Mense Ruiter Orgelmakers“ (http://www.menseruiter.nl) beteiligt ist.
Winold van der Putten konnte sich weitgehend erholen und arbeitet jetzt als Freiwilliger Künstlerischer Mitarbeiter im Betrieb mit.
Die Wartung unserer schönen Orgel wird regelmäßig von der „Orgelmakerij Van der Putten“ durchgeführt.
Wir wissen: Pflege und jährliche Stimmungen sind hier in Deutschland und in den Niederlanden in guten Händen.