Wie die Karte ankündigt, erklingt am 16. Oktober 2016 um 17:00 Uhr in der Waller Kirche ein Konzert mit dem Titel
„Pulchra es amica mea"
Es handelt sich um gefühlvolle Musik aus Renaissance und Frühbarock.
Katrin Meiners und Bernhard Reichel gehen dabei mit verschiedenen Blockflöten, Theorbe und Renaissancelaute auf die Suche nach der Affektdarstellung in der Musik aus der Zeit um 1600.
„Pulchra es amica mea – Meine Freundin du bist schön“ – wie viele Komponisten vertonte auch Giovanni Pierlugi da Palestrina diesen Text aus dem Hohelied. Seine Mottette war offenbar so bekannt und beliebt, dass sie noch fast 40 Jahre nach ihrer Veröffentlichung Francesco Rognoni als Beispiel diente, um zu zeigen wie man „passagi“, also Verzierungen und Variationen über ein vorhandenes Stück erfinden konnte. Diese Verzierungen dienten nicht (nur) dem Zuschaustellen von Virtuosität und Einfallsreichtum. Viel mehr sollten sie den Inhalt und den Affektgehalt des Textes unterstreichen und verstärken.
Die beiden Bremer Musiker spielen dieses Werk von Francesco Rognoni und weitere Variationen, Sonaten und Tänze von Komponisten wie Diego Ortiz, Giovanni Battista Fontana, Andrea Falconieri und Giovanni Antonio Pandolfi Mealli.
Der Eintritt zum Konzert ist frei, es wird um Spenden gebeten.
Wir würden uns freuen, wenn Sie am 16. Oktober unser Konzert besuchen würden, auch um von unseren Orgelweinen (Dornfelder und Spätburgunder) zu kosten und damit den Sonntag beschaulich ausklingen zu lassen.
Katrin Meiners spielt seit ihrem sechsten Lebensjahr Blockflöte. Schon früh entdeckte sie ihre Liebe zur Musik des Barock – aus dem ein großer Teil der Originalliteratur für Blockflöte stammt. Sie erhielt Unterricht bei der Blockflötistin Martina Bley, den sie später durch Korrepetitionsstunden und Interpretationsunterricht bei dem Cembalisten Jörg Jacobi ergänzte und erweiterte.
Zurzeit bildet sie sich weiter durch Studien bei Han Tol, Professor für Blockflöte an der Hochschule für Künste Bremen und nimmt Traversflötenunterricht bei Dorothee Müller-Kunst. Zusätzlich besucht sie regelmäßig Meisterkurse, bisher bei Paul Leenhouts, Dorothee Oberlinger, Matthias Weilenmann, Karl Kaiser und anderen.
Katrin Meiners spielt regelmäßig in der Kirche Unser Lieben Frauen Bremen. Weitere Auftritte hatte sie im Bremer Dom und bei zahlreichen Kammermusikkonzerten in und um Bremen.
Bernhard Reichels besonderes Interesse gilt der Aufführungspraxis Alter Musik auf historischen Instrumenten.
Sein Repertoire umfasst Musik von 1550 bis 1850 auf den entsprechenden historischen Instumenten - von Renaissance- und Barocklaute, über die Theorbe und Arciliuto, bis zur Barock- und romantischen Gitarre.
Er spielte als Solist und Kammermusiker Konzerte in Österreich, Deutschland, der Schweiz, den Niederlanden, Polen, Lettland, Großbritannien, Dänemark und Italien, dazu wirkte er an Uraufführungen von u.a. Christoph Czech, sowie an zahlreichen Rundfunk-, TV- und CD- Aufnahmen für u.a. den ORF und den NDR, mit.
Als Generalbassspieler engagierten ihn u.a. das „Bremer Barock Consort“ unter Manfred Cordes und das „Telemannische Collegium Michaelstein“ .
Er ist Mitglied des "Ensemble Urstrom" und konzertiert in unterschiedlichen Duo- Besetzungen u.a. mit dem Blockflötisten Claudius Kamp.
Im Zuge seiner Beschäftigung mit historischer Aufführungspraxis publiziert er nächstes Jahr eine musikwissenschaftlichen Arbeit in der Schriftreihe Paraphrasen im Band "Praktische Musiktheorie", Georg Olms Verlag, Hildesheim über die Werke für Solovioline von J.S. Bach und beschäftigt sich als studentische Hilfskraft von Joachim Held mit historischen Quellen über die Laute.
2015 wurde er mit einem Stipendium der Oscar und Vera Ritter- Stiftung ausgezeichnet.
Bernhard Reichel wurde in Wien /Österreich geboren und erhielt seinen ersten Gitarrenunterricht bei Gerhard Löffler an der Musikschule Wien, die er mit Auszeichnung absolvierte. Danach setzte er seine Ausbildung als Jungstudent an der Konservatorium Wien Privatuniversität bei Susanna Löffler fort. 2009 begann er ein Gitarrenstudium an der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar in der Klasse von Prof. Thomas Müller- Pering, wo sein Diplomkonzert mit Bestnote (1,0) bewertet wurde. Während seines Studiums besuchte Bernhard Reichel zahlreiche Meisterkurse u.a. bei David Russell, Carlo Marchione, Ricardo Gallén, Tilman Hoppstock, Johannes Monno, Olaf van Gonnissen, Hans Werner Huppertz, Jürgen Hübscher, Luciano Contini, Andrea Damiani, Simon Linné, Hopkinson Smith, Paul O'Dette und Luca Pianca.
Seit Herbst 2013 studiert er Laute und historische Zupfinstrumente bei Prof. Joachim Held an der Akademie für Alte Musik, Bremen.
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